Wie du deine Angst vor Veränderungen überwinden kannst

Manche gehen recht gelassen mit den Veränderungen in ihrem Leben um, vielen hingegen bereiten Veränderungen jedoch ein mehr oder weniger grosses Unbehagen und gar ein Angstgefühl.

Ein gewisses Unbehagen oder eine Angst vor dem Unbekannten ist ganz normal. Ich zeige dir im folgenden Text auf, wie du diese Angst leichter überwinden kannst.

 

Das Leben ist voller Veränderungen

Leben voller Veränderung

Veränderungen gehören zum Leben. Alles ist der Veränderung unterworfen, das sehen wir schon in der Natur. Denke da nur an die Jahreszeiten, der die Natur unterworfen ist und sich im Laufe des Jahres fortdauernd verändert. Genauso verändert sich der Körper im Laufe unseres Lebens, unser Geist, unsere Ansichten, Gedanken etc. Es gäbe kein Wachstum ohne Veränderung.

Veränderungen zeigen sich auch in unseren Lebensumständen und Lebenssituationen. Denke da nur an ein Kind, das aus seiner gewohnten Umgebung plötzlich in den Kindergarten mit anderen Kindern muss, oder der Schüler nun eine Berufsausbildung anfängt, das Ehepaar, das nun mit der Geburt ihres ersten Kindes zu einer Familie wird, die alternde Mutter, die ihr Haus aufgibt und ins Pflegeheim geht.

 

Veränderung macht Angst

Veränderungen machen Angst

 

Es ist ganz normal, dass Veränderungen Angst machen. Veränderung bedeutet meistens, dass man sich mit neuen Begebenheiten auseinandersetzen muss. Man verlässt die wohlbekannte Komfortzone und weiss noch gar nicht, wie dann das Neue sein wird. Veränderung kann mit viel Unsicherheit, und Verlust der Kontrolle einhergehen. Wir begeben uns auf unbekanntes Terrain und wissen oft gar nicht so genau, auf was wir uns da einlassen und was uns erwartet. So kann ein neuer Plan auch mit Versagensängsten begleitet sein.

Also ist es normal, wenn wir Angst verspüren und Zweifel auftauchen.

Mit diesen Gefühlen zurecht zu kommen, ist einfacher, wenn wir uns selbst bewusst für eine Veränderung entscheiden. So ist es unsere Entscheidung neue Wege einzuschlagen, wir haben es da meist in der Hand, wie und was und wie schnell wir den neuen Kurs einschlagen.

Schwieriger wird es, wenn wir plötzlich und unvorbereitet etwas verändern müssen. Solche unvorbereitete Veränderungen können uns an die eigene Grenze bringen, da sie meist plötzlich auftauchen und ungewollt sind, wie etwa ein Todesfall des Partners oder sonst einer engen Bezugsperson, ein Jobverlust etc.

 

Wann ist die Angst vor Veränderungen nicht mehr normal?

Panik

Es ist nichts schlimmes, Angst zu haben und ist wie gesagt auch normal. Es macht auch nichts, wenn man sich für kurze Zeit etwas mehr Sorgen macht und mal weniger gut schläft. Wenn dich jedoch Symptome wie längerdauernde Schlaflosigkeit, stetige Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen, überdurchschnittliche Sorgen plagen, dann kann es sein, dass du eine Phobie entwickelt hast: im Fachbegriff nennt sich das: Methatesiophobie

Wenn dein Leben über einen längeren Zeitraum stark beeinträchtigt wird, dann ist es sinnvoll, dir therapeutische Hilfe zu holen.

 

Was kann ich selbst tun, wenn ich unter Veränderungsangst leide?

Mut zur Veränderung

Mut zur Veränderung

Eine leichte Veränderungsangst kannst du selber angehen. Vieles hängt von unserem Denken und unserer Einstellung ab und dies kannst du bewusst verändern.

Wir kennen 4 Phasen eines Veränderungsprozesses: 1. Verdrängung, 2. Widerstand mit einhergehenden Emotionen wie Wut, Angst etc. 3. Annehmen, was ist und Blick in die Zukunft, 4. Integration des Neuen.

Im Folgenden habe ich dir Möglichkeiten zusammengestellt, damit du schneller durch diese Phasen kommen kannst.

1. Sich der Herausforderung öffnen/stellen

Versuch dich dem Neuen gegenüber nicht zu verschliessen. Bleibe offen und gehe auf das Neue zu mit einer möglichst positiven Erwartungshaltung.

2. Emotionen zulassen

Ja, es kann uns sogar wütend machen und es kann auch sein, dass du dich fragst, weshalb dir dies passiert und es als enorm ungerecht betrachtest. – Lass diese Emotionen zu, wenn sie sich zeigen und verdränge sie nicht, denn auch sie gehören in den Prozess dazu.

3. Akzeptieren, was ist

Wenn du eine Veränderung als solches akzeptierst, macht es schon vieles einfacher. Zugegeben: Wenn wir in eine Veränderung unfreiwillig gedrängt werden, ist dieser Schritt des Akzeptierens schon mal nicht ganz so einfach.

4. Hole dir Hilfe und Unterstützung

Veränderungen aufzugleisen, ist oft mit viel Mühe verbunden und manchmal schwer allein zu bewältigen. Hole dir Hilfe, wenn nötig. Sich Hilfe holen ist ein Akt der Stärke. Mach dir bewusst, dass du nicht alles allein tun musst und es viele Menschen gibt, die dir gerne helfen. – Und wenn nötig hole dir professionelle Hilfe.

5. Rede über deine Zweifel, Unsicherheiten und Ängste

Such dir eine Person des Vertrauens und sprich mit ihr über deine Sorgen und Ängste. Manchmal lassen sich gemeinsam einfacher Lösungen finden und das Schreckgespenst im Gehirn verliert an Kraft.

6. Mach dir bewusst, was du früher schon alles geschafft hast und was für Fähigkeiten du hast

Veränderungen benötigen auch oft ein mutiges Voranschreiten. Mache dir bewusst, was du in deinem Leben schon alles geschafft hast und was dir gut gelungen ist. Vielleicht haben sich ja sogar Fähigkeiten herauskristallisiert, von denen du gar nicht wusstest, dass du sie hast. Wenn ja, dann mache sie dir bewusst und greife auf sie zurück.

7. Bereite dich so gut es geht auf das Unbekannte vor

Du kannst dich auf die Veränderung vorbereiten, indem du dich informierst. Wenn du z.B. Mama wirst, erkundige dich über Elternschaft und was für Themen dich erwarten werden. Wenn du von einem Partner verlassen wurdest, lese Bücher von Menschen, die dasselbe durchmachen mussten. Wenn du in eine neue Schule kommst, gehe vorrangig mal vorbei und schaue dir das Gebäude an, erkundige dich, wie du am besten zur Schule kommst und fahre den Weg ab.

8. Worst case der Veränderung

Was wäre das Schlimmste, das dir die Veränderung bringen könnte? Schreibe sie dir auf und gebe diesem Worst case damit ein Gesicht.

Frage dich nun, wie oft sind deine schlimmsten Befürchtungen wirklich eingetreten? Und wie realistisch ist es dieses Mal, dass dieser «worst Case» auch eintreten wird?

9. Best Case der Veränderung

In der Veränderung kann sehr viel Positives drinstecken. Hast du auch schon erlebt, dass du dich zuerst gegen etwas gesträubt hast und dann im Nachhinein sagen konntest, dass es gut war, so wie es war und du sogar etwas gelernt oder sonst aus der Situation etwas herausnehmen konntest?

Was ist das Beste, was dir die Veränderung bringen könnte? Schreibe dir diesen „best case“ auf und lies ihn täglich durch.

 

Veränderungen bringen uns weiter und macht das Leben spannend

Veränderung als Chance

Veränderung als Chance

Ich liebe es z.B. umzuziehen. Diese Veränderung ermöglicht es mir jeweils, Gewohnheiten zu überdenken und mich wieder neu auszurichten.

Gegenstände, die ich nicht mehr brauche, dürfen gehen. Ich kann alles neu einrichten und meinen jetzigen Bedürfnissen anpassen. Ich habe die Möglichkeit neue Menschen kennen zu lernen. Ich kann meinen Lebenstil und meine Bedürfnisse, die sich seit dem letzten Umzug vielleicht auch verändert haben, optimieren.

Jede Veränderung birgt so viele Chancen in sich! Nutze dies!

Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“ (Chinesisches Sprichwort)

 

 

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert